Dienstag, 24. August 2021

Afghanistans Nachbarn - zwischen Angst und Pragmatismus

Wie reagieren die Nachbarn auf die Machtübernahme. Mit dem Titel „Zwischen Angst und Pragma-tismus“ bringt es eine Dokumentation auf ARTE auf den Punkt.

Afghanistans Nachbarn: Zwischen Angst und Pragmatismus

Der Erklärfilm zeigt die Reaktion der Nachbarländer auf die Machtübernahme der Taliban in Kabul am 15. August 2021. „Zwischen wirtschaftlichen Interessen und der Angst, Afghanistan könne erneut zur Hochburg terroristischer Vereinigungen werden, suchen die Anrainer das Gespräch mit der radikalislamischen Terrormiliz

Freude über Niederlage der USA; Angst vor dem Islamismus

Artikel im Stern und im Deutschlandfunk geben einen Überblick. Alle Länder eint die Furcht vor den Flüchtlingen und dem Islamismus, einige freuen sich über die Niederlage der USA.

China freut sich über die Niederlage des Rivalen USA und hat mit den Taliban Kontakte aufgenom-men, bevor sie die Macht übernommen haben. Afghanistan verfügt über Kohle, Gas, seltene Erden, Lithium, Eisen, Kupfer und Gold. Die Taliban könnten durch den Verkauf Einnahmen erzielen, die Chinesen den Rohstoffbedarf decken. Sorgen macht sich Peking aber über den islamistischen Extremismus.

Ähnlich sieht es in Russland aus. Die Freude über die Niederlage der USA mischen sich Sorgen um den Einfluss des extremistischen Islamismus. Ähnliche Sorgen haben auch die ehemaligen Sowjetrepubliken Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan.

Auch im Iran ist die Freude gemischt: Einerseits ist der Erzfeind USA weg, andererseits sind die Taliban Sunniten damit ein Gegner des schiitischen Irans

Die Türkei hatte bereits vor dem Siegeszug der Taliban angeboten, den internationalen Flughaften  sichern – inwiefern dies noch möglich ist, bleibt offen.

Für Pakistan sind die Taliban Instrument der eigenen Außenpolitik, sie haben sie jahrelang gefördert. Andererseits könnten sich Radikale im eigenen Land ermutigt führen, die Regierung und das mächtige Militär herauszufordern.

Indien gehörte zu den größten Geldgebern in Afghanistan und hat sich außenpolitisch zurückgehal-ten. Neben dem Erzfeind Pakistan verschlechtern sich die Beziehungen zu China.

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